Infos über alle Neuheiten 2020
Auch wenn dieses Jahr keine Agritechnica stattfindet, zeigt John Deere seine Neuheiten. Nicht auf dem Acker, sondern als Livestream. Das Unternehmen stellt sich neu auf und verkündet eine der größten Umorganisationen der Unternehmensgeschichte. Man wolle sich zur Smart Industrie entwickeln und den Fokus nicht mehr auf Einzelmaschinen setzen, sondern auf Produktionssysteme des Landwirts - was das konkret für den Landwirt bedeutet, wird sich zeigen.
John Deere 6M mit AutoPowr und neuem Display
Highlights der Neuheitenpräsentation sind die 6M-Modelle, die in Mannheim gebaut werden. 2019 auf der Agritechnica eingeführt, zeigt John Deere bereits rund acht Monate später weitreichende Neuerungen. Die einfacheren M-Modelle fahren jetzt erstmals mit dem stufenlosen AutoPowr-Getriebe gibt. Die Bedienung erfolgt über das Fahrpedal und den Hebel auf der Armlehne. Den großen Fahrhebel wird es für die 6M-Modelle nicht geben. Für die größeren 6-Zylinder-Modellen 6175M und 6195M bietet John Deere eine stärkere Hydraulikpumpe an, die 155 l/min liefert.
Außerdem neu ist ein Eckpfostendisplay, auf dem die Spurführung läuft. AutoTrac war bereits für die 6M-Modelle verfügbar, kommt jetzt aber ohne einen zusätzliches Display aus. Das macht das System einfacher und günstiger. Der Landwirt benötigt nur den Satellitenempfänger. Die Spurführung über das Eckpfostendisplay kostet 6.490 Euro und ist gegenüber der herkömmlichen AutoTrac-Version rund 3.500 Euro günstiger. Landwirte die später Teilbreiten an der Spritze schalten oder teilflächenspezifisch säen möchten, können jederzeit das 4240-Universal-Display nachrüsten.
Eine weitere Neuerung: Alle 6R Traktoren kommen ab Werk (ab 7. Juli 2020) mit JD Link, dem Telemetriesystem von John Deere. Damit ist Ferndiagnose oder das Verknüpfen der Maschine mit dem John-Deere-Onlinepoartal Operation Center möglich. Dort lassen sich unter anderem Spuren vorplanen oder Karten verwalten.
John Deere Mit dem 7R350 Gen2 bietet John Deere nicht nur eine Ergänzung in der Modellbezeichung, sondern mehr Leistung.
Auch die Modelle 7R stellte John Deere auf der Agritechnica vor. Jetzt gibt es mit dem 7R350 Gen2 nicht nur eine Ergänzung in der Modellbezeichung, sondern mehr Leistung: Das Topmodell liefert 388 PS, wiegt 11,4 t und erreicht damit ein Leistungsgewicht von 29 kg pro PS. Durch die Modelle 7R290, 7R310, 7R330 und 7R350 überlappen sich die Traktoren bewusst mit den größeren Brüdern der Baureihe 8R. Nach Aussagen von John Deere erreicht der Traktor, der als Lohnunternehmermaschine bekannt ist, die "geringsten Verluste im Antriebsstrang in diesem Segment". John Deere erhöhte das maximal zulässige Gesamtgewicht für alle 7R-Modelle, die als 40 km/h-Version eine Vorderachsbremse verbaut haben. Auf Wunsch darf der Traktor jetzt nicht mehr nur 16 t, sondern 18 t auf die Waage bringen und kann dadurch 6 t Nutzlast mitnehmen.
Großtraktor 7R mit neuer Lenkung ActivCommand Steering 2 und breiteren Reifen
Um die Fahreigenschaften und die Bedienung zu verbessern, entwickelte John Deere die Lenktechnik ActivCommand-Steering weiter. Das elektronisches System erfasst durch einen Gyroskopen das Gieren des Traktors und gleicht Drift automatisch aus. Dadurch soll der Traktor sicher in der Spur bleiben. Mit ActivCommand-Steering 2 stellt der Fahrer die Lenkradübersetzung, die Empfindlichkeit der Lenkung sowie den Lenkwiderstand nach seinen Bedürfnissen ein. ActiveCommandSteering gibt es sowohl für 7R- als auch für die 8R-Traktoren. Die automatische Reduzierung der Lenkumdrehungen von Anschlag zu Anschlag auf 3,1 bleibt weiterhin verfügbar. Für weniger Bodendruck kommen die Großtraktoren mit weiteren Reifengrößen: Vorne dürfen jetzt IF650/60 R34 drauf. Als Reifen für die Hinterachse können bis zur Dimension IF900/60 R42 aufgezogen werden. Features, die John Deere mit Augenmerk auf Lohnunternehmer entwickelt hat, sind mehr Funktionen auf MyJohnDeere.com im Operations Center. Jetzt ist es ermöglicht, ISOXML-Daten wie beispielsweise Feldgrenzen oder Dokumentationsdaten von anderen Displays und Portalen zu importieren. in gemischter Flotten und mit verschiedenen Kunden zusammenzuarbeiten soll dadurch einfacher werden.
Gezogene John-Deere-Pflanzenschutzspritze R700i
John Deere hat mit der Serie R700i zwei neue Anhängefeldspritzen im mittleren Segment vorgestellt. Die Modelle R732i und R740i sind mit einem Tankvolumen von 3.200 und 4.000 Litern und Gestängebreiten von 18 bis 30 m erhältlich. PowrSpray ist ein Zweikreisflüssigkeitssystem und verfügt über zwei Zentrifugalpumpen mit separaten Kreisläufen. Die selbstansaugende Füllpumpe befüllt den Brühebehälter innerhalb von sieben Minuten mit bis zu 600 l/min, während die Spritzpumpe mit 750 l/min arbeitet.
Die neuen Anhängefeldspritzen der Serie R700i sind mit einer Vorbereitung für das geschlossene Befüllsystem CTS erhältlich. Der Landwirt schließt den Behälter mit Pflanzenschutzmittel an eine Station an und muss die Behälter dabei nicht öffnen. Die Füllstation soll mehr Sicherheit bieten und den Kontakt mit Pflanzenschutzmittel verhindern.
Werksgarantie für Großtraktoren verlängert
Für die Traktoren 7R, 8R und 9R verlängert John Deere ab sofort die Garantie auf 2 Jahre und 2.000 Betriebsstunden. Das gilt für Neumaschinen und für derzeit im Handel befindliche neue Lagermaschinen. Die verlängerte Werksgarantie gilt auch für die Raupentraktoren RT und RX. Dabei gibt John Deere auf das Laufwerk 3 Jahre und 3.000 Stunden Garantie.
John Deere bringt X9 Hochleistungsmähdrescher nach Europa
Basis für diese Leistung sind die XDS (X-Series Dual Separator)-Doppelrotoren sowie das nach eigenen Angaben „größte Reinigungssystem am Markt“. Die 3,51 m langen XDS-Rotoren haben – wie bei der S-Serie - spezielle Drusch- und Abscheidebereiche, wo auch Körbe im „Fingerdesign“ zum Einsatz kommen, um möglichst alle Körner aus der Strohmatte zu bekommen. Der 7 m2 große „Dyna-Flo XL“-Siebkasten hat dabei laut John Deere eine um 36 Prozent vergrößerte Reinigungsfläche und soll dank eines neuen Gebläse-Systems sogar 45 Prozent mehr Reinigungskapazität haben, als die S-Serie.
Angetrieben wird die X-Serie von einem neuen John Deere PowerTech-Sechszylinder mit 13,6 l Hubraum und bis zu 515 kW/700 PS. Wie die Feldhäcksler der Serie 9000 verfügt auch der X9 über „HarvestMotion“, ein Riemenantriebssystem, das 20 Prozent weniger Verbrauch und 30 Prozent mehr Drehmoment bieten soll. Zusammen mit dem 1#250 l großen Dieseltank sollen so auch längste Erntetage ohne Nachtanken möglich sein. Ohnehin hat John Deere nach eigenen Angaben durch Verbesserungen bei den Antrieben bis hin zu neuen „Xcel“-Messern im Strohhäcksler den Leistungsbedarf um 86 kW/120 PS senken können.
Die Mähdrescher der X-Serie sind auf Rädern oder Raupen mit einer Transportbreite von weniger als 3,5 m erhältlich. Für den hydrostatischen Antrieb kommt dabei das neue „ProDrive XL“ mit einer Doppelpumpen-Technologie zum Einsatz. Das soll beim Start für maximales Drehmoment sorgen, aber auch bis zu 40 km/h Endgeschwindigkeit bei nur 1#700 U/min möglich machen.
Ganz neu ist auch die Kabine des X9 – mit Optionen wie Sitzheizung und -belüftung, Sitzmassagefunktion und einem App-fähigen Radio. Mit den drei verschiedenen Kabinenspezifikationen Select, Premium und Ultimate ist hier für jedes Budget und jeden Geschmack etwas dabei. Der X9 verfügt außerdem über eine ganze Palette an Bordtechnologien wie „AutoMaintain“, „Active Terrain Adjustment“ und „ActiveYield“. Zudem ist „JD Link“ für zwei Jahre lang kostenlos verfügbar. Dies ermöglicht die Kommunikation von Maschine zu Maschine und erleichtert es dem Besitzer und Bediener, Daten von und zur Maschine zu senden sowie Informationen zur Maschinenleistung auszutauschen. Mit dem John Deere „Connected Support“ und den „Expert Alerts“ können zudem potenzielle Ausfallzeiten erkannt und behoben werden, bevor sie auftreten.
Der Korntank des X9 1000 fasst laut John Deere 14.800 Liter. Bei dem X9 1100 sind es sogar 16.200 Liter Korn, die mit bis zu 186 l/s entladen werden können. Dafür sind klappbare Entleerungsschnecken mit verstellbarem Auslauf in verschiedenen Längen erhältlich.